1. Mai Karlsruhe – Revolutionär auf die Straße – Streiken & Kämpfen für Lohn und gute Arbeit

Alles wird teurer und das nicht erst seit gestern oder vorgestern. Der Kapitalismus steckt in der Krise. Das Militär wird wieder aufgerüstet und die Rüstungsindustrie wird hochgefahren.

Das Geld fließt in Milliarden in die Taschen der Konzernchefs und Aktionär:innen, während für uns nichts übrig bleibt. Seit Jahren ist kein Geld da für den öffentlichen Nahverkehr, für Kitas und Schulen, für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen.

Die Folgen von Krise & Krieg werden auf uns abgewälzt und die Politiker:innen verkaufen uns das, als wäre es in unser Aller Interesse und die einzige Möglichkeit.
Doch unser Interesse ist es bestimmt nicht bald 50 Stunden die Woche zu arbeiten um überhaupt noch irgendwie über die Runden zu kommen und für die Herrschenden in den Krieg zu ziehen.

Um sich für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn einzusetzen, waren Streiks schon immer das Mittel der Wahl für uns als Arbeiter:innen. Nur so können wir Druck aufbauen. Im Streik verweigern wir uns, unsere Zeit in die Produktion von Mehrwert zu stecken und unser Chef macht keine Gewinne mehr. Wir als Lohnabhängige sind die, welche alles am Laufen halten. Durch unsere Arbeit läuft die Produktion, die Infrastruktur und wir stemmen die Sorgearbeit, die einen möglichst reibungslosen Ablauf ermöglicht. Durch das kollektive Niederlegen der Arbeit, wird erst verdeutlicht wer dieses System am laufen hält.

Ein Blick in die Geschichte bestätigt, das die 40 Stunden Woche, das Recht auf Urlaub und die Möglichkeit einen Betriebsrat zu gründen alles Errungenschaften sind, die unsere Vorgänger:innen erstreikt haben. Nichts davon wollten die Kapitalist:innen einfach so hergeben und nichts werden sie uns in Zukunft freiwillig geben denn all das ist für sie mit Profiteinbußen und Aufwand verbunden. Die Arbeiter:innen mussten sich diese Rechte wehemend und trotz massiver Repressionen erkämpfen.

Streiks können, wenn sich Arbeiter:innen aller Branchen zusammenschließen einen für das System gefährlichen Charakter annehmen.
Massen an Arbeiter:innen die sich ihrer Ausbeutung aber auch ihrer gemeinsamen Stärke bewusst sind, haben das Potential dazu, die Umstände, die sie erst in diese Ausbeutung bringen zu hinterfragen und zu ändern. Kurz: Streiks können revolutionäres Potential in sich tragen.

Damit es aber gar nicht so weit kommen kann, gibt es in Deutschland klare Gesetze wie das Verbot eines politischen Streiks und Gewerkschaften, die nur für gewisse Berufsgruppen zuständig sind, sowie eine konsequente Politik der Sozialpartnerschaft geben ihr übriges.
Die Arbeitskämpfe in Deutschland sind so weit entfernt von einer revolutionären Stärke, wie man es nur sein kann. Es gibt kaum Bereitschaft streiken zu gehen und bei Pressekonferenzen von Arbeitgebern und Gewerkschaft, begründen beide Seiten mit den selben Argumenten.
Im Frühjahr lief die Tarifrunde öffentlicher Dienst, zur Verhandlung standen der Lohn und die Arbeitsbedingungen von 5 Millionen Arbeiter:innen. Das Ergebnis ist ernüchternd und passt zu diesem Tief.

Auch wenn die Gewerkschaften an Kampfkraft und Stärke verloren haben, bieten sie nach wie vor die Möglichkeit als Beschäftigte gemeinsam für etwas einzutreten.
Im Kapitalismus sind wir zu Einzelkämpfer:innen erzogen, man schaut zuerst nach sich selbst und jede:r will besser sein, als der/die anderen.
So ist für viele Beschäftigte das Erleben, gemeinsam für die eigenen Interessen mit anderen beschäftigten zu streiken neu. Und genau hieran lässt sich anknüpfen, wann immer wir Arbeiter:innen uns zusammenschließen und für unser gemeinsames Interesse einstehen, können wir unserer Ausbeutung etwas entgegensetzen.

Der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne hört nicht beim Kampf in und um die Gewerkschaften auf. Besonders ein schlechtes Tarifergebnis darf nicht der Moment sein, in dem wir aufgeben, jetzt gilt es erst recht zu kämpfen. Denn am Ende des Tages geht es nicht darum, ein paar Euro mehr auf dem Konto oder sogar einen Urlaubstag mehr zu haben, sondern darum in einer Gesellschaft leben zu können, in der es keine Ausbeutung und Unterdrückung gibt.

Als Linke und Revolutionär:innen müssen wir Teil der unmittelbaren kämpfe unserer Klasse werden, wir müssen uns in diesen kämpfen zusammenschließen, Solidarität erlebbar machen, sie politisieren und zuspitzen. Wir als Arbeiter:innenklasse müssen uns unserer Rolle und Stärke bewusst werden und gemeinsam an dem Bruch mit diesem Ausbeuterischen System arbeiten.

Dafür gehen wir am 1. Mai auf die Straße.