Das war der Revolutionäre 1. Mai 2025

Bundesweit fanden zum 1. Mai 2025 verschiedene revolutionäre Aktivitäten statt. Es gab sowohl antikapitalistische & klassenkämpferische Bereiche auf den Demonstrationen des Deutschen Gewerkschaftsbundes, als auch eigenständige revolutionäre Demonstrationen. An vielen Orten endete der Tag mit kulturellen und festlichen Aktivitäten.

Zusammenfassend zeigte sich, dass die Teilnehmer:innenzahl vieler Orts deutlich über der Beteiligung in den vergangen Jahren lag. Die Suche nach Alternativen zum Kapitalismus und die Bereitschaft sich mit revolutionären Themen auseinander zu setzten findet bei immer mehr Menschen anklang. Auch wenn es in den meisten Städten zu keinen direkten Auseinandersetzungen mit den Cops kam, können wir dies nicht als ein Zeichen der Stärke unserer Seite verbuchen. Viel mehr rüstet auch der Staat immer mehr nach Innen und hat zumindest teilweise das Drohszenario und den Handlungsspielraum auf der Straße von vorn herein stark eingeschränkt. Dennoch fanden und finden sich auch in dieser Situation Möglichkeiten selbstbestimmte Aktionen durchzuführen und den Klassenfeind anzugreifen. Im Gesamten blicken wir auf einen erfolgreichen und kämpferischen 1. Mai zurück.

Hier eine Auswahl von Aktivitäten, an denen wir oder befreundete Genoss:innen mitgearbeitet haben.


Augsburg

Wir spiegeln den Bericht der Revolutionären Linken Augsburg. Vollständig findet ihr ihn hier.

[…] Hinter unserem Frontbanner mit der Aufschrift „Arbeiter:innen gegen Krieg“ versammelten sich, wie auch im letzten Jahr, mehrere revolutionäre Gruppen und linke Gewerkschafter*innen zu einem gemeinsamen, antikapitalistischen Block. Eine gute Entwicklung zu den vielen kleinen Einzelblöcken in der Vergangenheit. Als einziger Bereich, der die Kriegsfrage und Aufrüstung thematisierte, erhielten wir deutlich mehr Zuspruch von Kolleg*innen und Aktiven als in den vergangenen Jahren und einige schlossen sich unserem Block an. Obwohl wir anschließend an das Programm des DGBs auf dem Königsplatz uns für die revolutionäre Demo aufstellten, gelang es uns hier nicht, viele Gewerkschafter:innen zur Teilnahme zu bewegen. Hier wäre durch mehr Mobilisierung auf der DGB-Kundgebung mehr möglich gewesen.

Schon bevor wir uns aufstellen konnten, wollten die Bullen ihre Muskeln spielen lassen und verboten willkürlich unseren Lautsprecherwagen, lehnten mehrere Ordner:innen grundlos ab und akzeptierten unsere Ordner:innen-Binden nicht. Davon ließ sich die Demo nicht beirren und nachdem die Technik auf einen anderen Zieh-Wagen gepackt wurde, gingen die 600 Teilnehmer:innen geschlossen und kämpferisch los. Dabei lief vorne der revolutionäre Block und hinten der anti-autoritäre Block. Am Rathausplatz wurden, in Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf Konfettikanonen in den Farben der palästinensischen Flagge gezündet. Untermauert wurde die Aktion mit einem Moderationsbeitrag in Solidarität mit Palästina. Kurze Zeit später wurde in der Jakobervorstadt Pyrotechnik in den Farben der kurdischen Freiheitsbewegung verwendet, dabei wurden die verbotene Flagge der PKK, sowie der RAF gezeigt. In Solidarität mit Daniela Klette gab es auch während der gesamten Demo einen Daniela Klette Doppelhalter.

Am Jakobertor gab es eine Zwischenkundgebung mit Reden von uns, dem KA, den KF und der MLPD. Ein gemeinsamer Redebeitrag gegen Repression von uns und dem Kommunistischen Aufbau verdeutlichte den Zusammenhalt und Widerstand gegen die repressiven Umstände in unserer Stadt. Beendet wurde die Zwischenkundgebung mit einer kurzen Rede gegen Krieg und Aufrüstung, an deren Ende ein symbolischer Panzer von roten Fahnen zerstört wurde. An der Haltestelle Berliner Allee wurde die Demo dann vorzeitig, aber selbstbestimmt aufgelöst. Die dadurch bei den Cops entstandenen Verwirrung wurde geschickt für eine selbstbestimmte Abreise genutzt, welche mit ca. 100 Personen ohne Bullenbegleitung bis zum IKZ für ein gemeinsamen Ausklingen des Tages laufen konnte. Kraftvoll und mit Pyro untermalt war die Abreise ein gelungener Abschluss unseres proletarischen Kampftages.

Alles in Allem können wir von einem gelungenen 1. Mai sprechen. Nicht ohne Stolz können wir behaupten, seit nunmehr fünf Jahren den revolutionären 1. Mai in Augsburg zu organisieren, zu prägen und als Tradition zu etablieren. Dabei ist es uns gelungen, dass die Perspektive der sozialistischen Revolution immer mehr Raum in Augsburg einnimmt und von immer mehr Jugendlichen stolz auf der Brust getragen wird. Was dabei, evtl. auch wegen des jungen Alters, zu kurz kommt, ist die gewerkschaftliche und betriebliche Arbeit. Hier gilt es, in den nächsten Jahren einen größeren Fokus drauf zu setzen.


Bonn

Über 200 Menschen beteiligten sich an der 1. Mai Demo in Bonn, die dieses Jahr vom internationalistischen 1. Mai Bündnis organisiert wurde.

Der DGB entschied sich dieses Jahr keine Demo in Bonn zu organisieren und lieber in der Nachbarstadt mit dem CDU Ministerpräsidenten eine Veranstaltung zu machen.

Die Demo war entschlossen und kämpferisch und hatte einen organisierten, aber auch offenen Ausdruck. Zu Beginn der Demo hielt die Revolutionäre Linke Bonn eine Rede über die Notwendigkeit des Aufbaus von Gegenmacht.

Entlang der Route gab es einen Bannerdrop mit der Aufschrift „Solidarität mit allen unterdrückten Völkern – Waffenlieferungen an Türkei und Israel stoppen“. Damit wurde der internationalistische Charakter der Demo untermalt.

Die Demo endete traditionell am internationalistischen 1. Mai Fest. Dort gab es neben Infoständen und Kulturprogramm die Möglichkeit sich auszutauschen und als revolutionäre Bewegung den 1. Mai zu feiern.


Hamburg

Bereits vor dem 1. Mai feierte das Klassenfest sein 10-Jähriges Jubiläum. Mit revolutionärer Kultur, einem kostenlosen Open-Air-Konzert, massig Pyro trotz einem massiven Polizeiaufgebot konnte noch einmal kräftig für den 1. Mai mobilisiert werden.

Am 30.04. beteiligten sich einige Genoss:innen an der revolutionären Vorabenddemo in Kiel und läuteten dort kämpferisch den 1. Mai ein.

Am 1. Mai ging es morgens mit dem Klassenkampfblock auf der DGB Demo los. Dort gab es etwas Stress mit Gewerkschaftsfunktionär:innen, die die Polizei einschalteten, weil sie sorge hatten, dass der Block seinen Lautsprecherwagen zu weit vorne platzieren würde. Davon ließen sich die Genoss:innen jedoch nicht beirren und sorgten mit Pyro und einem kämpferischen Ausdruck für eine Kämpferische Stimmung die klar macht: Geschenkt gibt’s nichts – wir müssen selber kämpfen, in den Gewerkschaften, in den Betrieben und auf der Straße!

Mit rund 6000 teilnehmenden war die revolutionäre 1. Mai Demo die größte Demo an diesem Tag in Hamburg.

Unter dem Motto „Eine Welt zu gewinnen!“ nahm die Demo sich selbstbestimmt die Straße. Direkt zu Beginn wurde sich dem Bullenspalier widersetzt und durch Pyro wurde die kämpferische und lautstarke Stimmung untermalt.

Im Vorfeld der Demo gab es entlang der Route einige Aktionen, so wurden ein Grünen Büro & eine Zeitarbeitsfirma markiert.

Abgerundet wurde die Demo durch ein Grußwort von Riseup 4 Rojava und der Roten Hilfe International.


Karlsruhe

Rund 100 Menschen haben sich bereits morgens an einer Sponti zur DGB Demo beteiligt. Im klassenkämpferischen Teil der DGB Demo gab es ausdrucksvolle Positionierungen gegen Krieg und Aufrüstung. Unter anderem durch eine Aktion auf einer Brücke, Redebeiträge und Transparente.

Am Nachmittag folgten rund 600 Personen dem Aufruf zu revolutionären 1. Mai Demo. Verschiedene Redebeiträge zu Rüstungsproduktion und den kriegerischen Machenschaften der BRD läuteten die Demo ein und wurden durch ein Grußwort der RHI abgerundet.

Bei der Aufstellung der Demo gab es eine vermummt gehaltene Rede vom revolutionären Aufbau Karlsruhe über die Notwendigkeit von revolutionärer Gewalt als Bestandteil von Gegenmacht und Strategie.

Die Demo trat selbstbestimmt und kämpferisch auf und immer wieder wurde Pyrotechnik gezündet. Zudem wurde das Arbeitsamt aus der Demo heraus mit Farbe angegriffen.

Die Polizei hielt die Demo mehrmals auf, um Personen zu suchen, was ihr aber nicht gelang. Zum Abschluss gab es noch eine Kulturkundgebung in geselligem Rahmen mit Ausstellung, Gesangseinlagen, Essen und Trinken.


Kiel

Wir spiegeln den Bericht von RotesKollektiveKiel auf Instagram

Bei wie gewohnt bestem Wetter ging es am Morgen des 1. Mai´s auf die Straße zur Demonstration der Gewerkschaften. Rund 2.000-2.500 Menschen schlossen sich der Demo an, darunter hunderte dem klassenkämpferischen Block an dessen Spitz wir unter dem dem Motto: „Sie treten von oben, schlagen wir zurück! Gegenmacht aufbauen!“ liefen.

Der Block ist im Vergleich zum letzten Jahr nochmal deutlich größer geworden. Der thematische  Schwerpunkt lag auf der konsequenten Vertretung der Interessen der Arbeiter:innenklasse. Dabei wurde stets betont, dass diese Forderungen nur durch einen konsequenten Kampf gegen das Kapital erreicht werden können und es so etwas wie „Partnerschaft“ mit den Ausbeutern & Unterdrückern nicht geben kann.
Ein weiterer Fokus lag auf dem Kampf gegen die Militarisierung und den aktuellen Kriegskurs der Herrschenden. Am UKSH wurde dies durch eine antimilitaritische Aktion, vom neu gegründeten @otk_241 , nochmal unterstrichen. Genoss:innen zerschlugen vor einer Tapete mit der Aufschrift „400 Mrd. für Bildung & Gesundheit“ einen Panzer mit roten Fahnen. Kurz vor Ende der Demo grüßte ein Banner mit der Aufschrift „Streiken, Kämpfen – Gegenmacht aufbauen!“ untermalt mit rotem Rauch die Kolleg:innen. Bevor die 1. Mai Demo ihren Zielort den Kieler Rathausplatz erreichte, wurde aus der Demo heraus eine Tapete mit der Aufschrift „Der Hauptfeind steht im eigenen Land!“ an dem Deutsche Bank
Gebäude angebracht.

Beim 1. Mai Fest der Gewerkschaften konnten dann noch hunderte 1. Mai-Zeitungen von Perspektive Kommunismus verteilt werden. Insgesamt ist es der Mobilisierung gelungen an die letzten Jahre anzuknüpfen und durch eine vielfältige & breite Mobilisierung deutlich mehr Menschen für  klassenkämpferische und revolutionäre Politik am 1. Mai auf die Straße zu bekommen. Das zeigte
sich auch bei der gemeinsamen Anreise nach Hamburg, die die größte der vergangenen Jahre war.

Auf diesem Erfolg ruhen wir uns aber nicht aus. Klassenkämpfe von unten zu stärken und zielgerichtet auf den Bruch mit dem Kapitalismus hinzuarbeiten bleibt über den 1.Mai hinaus unsere Aufgabe. Deshalb: Wir kämpfen für Solidarität und Revolution. Sozialismus statt Barbarei!


Köln

Wir spiegeln den Bericht von Gegenmacht_0221 auf Instagram

Heute haben wir uns mit rund 2.500 Menschen anlässlich des Arbeiter*innen-Kampftages die Straße genommen.

Nach einer Auftakts-Kundgebung auf Kalk Post, führt die Route durch das Arbeiter:innen-Veedel Kalk.
Entlang der Route wurden mehrere kämpferische Aktionen durchgeführt, darunter eine Aktion für Solidarität mit dem Befreiungskampf auf den Philippinen. Darauf folgte ein Flyerregen, um zu Skandalisieren, dass sich die AfD für ihren Stammtisch regelmäßig in einer Kneipe mitten in
unserem Veedel trifft.
Durch die zuvor von der Polizei verbotene Parole ,,Deutsche Polizisten Mörder und Faschisten“ wurde auf die Ermordung von Lorenz durch die deutsche Polizei aufmerksam gemacht. Eine weitere Aktion widmete sich unserem Genossen Zaid, ein Angeklagter im Budapest Komplex, welcher momentan hier in Köln im Knast sitzt.
Das Linke Zentrum grüßte die Demonstration und seine neue Nachbarschaft. Seit heute sind die Türen der neuen
Räumlichkeiten des Linken Zentrums geöffnet.
Nachdem der Demozug auf die Kalker Hauptstraße abgebogen ist, konnten wir erneut unsere Positionen in der Bevölkerung laut machen, daran störten sich eine handvoll Veedelsfaschos.

Während der Demo konnten wir uns in vielen Momenten selbstbestimmt die Straße nehmen und so Gegenmacht gemeinsam spürbar machen.
Obwohl wir gerne mit einer kämpferischen Abschlusskundgebung ein kollektives Ende gefunden hätten, haben wir uns dazu entschieden, die Demo selbstbestimmt aufzulösen und uns weiteren Schikanen durch die Polizei zu entziehen.

Als wir uns auf den Weg ins Linke Zentrum machten, ließen es sich die Bullen nicht nehmen, sich dem gewaltvoll entgegenzustellen.
Bereits letztes Jahr kam es nach der revolutionären Demo zu Einschüchterungsversuchen seitens der Polizei. Dabei stand und steht das Linke Zentrum als Ort progressiver Politik in Köln oftmals im Visier der Bullen. Wie im Jahr zuvor konnten wir uns erfolgreich zur Wehr setzten und einen Moment der Kollektivität schaffen.

Es ist wichtig, an die Erfahrungen von heute anzuknüpfen und über das gesamte Jahr hinweg Gegenmacht aufzubauen. Im Angesicht von Rechtsruck, Kriegstauglichkeit und zunehmender Repression gegen die Linke Bewegung, dürfen wir uns nicht entmutigen lassen. Schließt euch zusammen, kommt zu den Offenen Treffen und werdet aktiv! Beteiligt euch an dem Camp und der Aktionswoche von Rheinmetall entwaffnen hier in Köln!


München

In München konnten sowohl die Gewerkschaftsdemonstration des DGB als auch die Revolutionäre 1. Mai Demonstration großen Zulauf verzeichnen. Am Vormittag organisierten antimilitaristische Aktivist:innen gemeinsam mit Gewerkschaftsaktiven einen Bereich unter dem Motto „Soziales rauf, Rüstung runter“. Durch diese Intervention konnte ein großer Teil der Gewerkschaftsdemo mit Inhalten gegen Krieg und Aufrüstung geprägt werden, obwohl sich der DGB zuvor eher von der Friedensbewegung distanziert hatte.

Auf der anschließenden Revolutionären 1. Mai Demonstration kamen über 2000 Menschen zusammen, um eine antikapitalistische und internationalistische Perspektive jenseits des Kapitalismus auf die Straße zu tragen. Neben einer Reder der Antikapitalistischen Linken München sprach auch ein Kollege aus ver.di über den antimilitaristischen Kampf innerhalb der Gewerkschaften, Aktive aus der kurdischen und der Palästinabewegung und eine Vertreterin der Antifaschistischen Aktion München. Nach der Auftaktkundgebung nahm sich die Demonstration entschlossen die Straße. Mit einem Bannerdrop und verschiedenen Pyrotechnikeinlagen konnten kämpferische Akzente gesetzt werden. Auf Zuspruch stießen auch die zahlreichen Graffitis mit revolutionären Parolen am Rande der Demoroute.

Beim anschließenden traditionellen 1. Mai Fest kamen Kolleg:innen und Aktivist:innen noch einmal in entspannter Atmosphäre zusammen. Politisch geprägt wurde das Fest durch zwei inhaltliche Ausstellungen zum Thema Berufsverbote und zur Geschichte des (revolutionären) 1. Mai in München. Für kulturelle Unterhaltung sorgten verschiedene Live-Acts und der Arbeiter:innenchor.


Stuttgart

In Stuttgart konnte die revolutionäre 1. Mai Demo, nachdem sie die letzten beiden Jahre von der Polizei am laufen gehindert wurde wieder durchgeführt werden. Mit rund 1700 Teilnehmenden war es dazu noch die größte revolutionäre Demo der letzten 22 Jahre in Stuttgart.

Trotz des massiven Polizeiaufgebots agierte die Demo besonnen und ließ sich nicht auf die Spielchen der Polizei ein, darüber hinaus sorgten pyrotechnische Elemente und Sprühereien entlang der Route für gute Stimmung in der Demo und schlechte Laune bei den Cops. Der immer noch enge Raum, den die revolutionäre Linke in Stuttgart auf der Straße hat, konnte stückweise zurückgewonnen werden und durch die Aktionen am Rand wurden Räume, die die Staatsmacht nicht in Gänze unter Kontrolle hat genutzt werden.

Die Revolutionäre Aktion Stuttgart hielt traditionell eine vermummte Rede und sprach über die kommende Phase, in der es die Aufgabe aller revolutionären Kräfte ist, die Räume, die die kommenden Krisendynamiken aufmachen, zu nutzen und sich dementsprechend aufzustellen.

Darüber hinaus beteiligten sich mehrere Hundert Personen am Klassenkämpferischen Bereich auf der DGB Demo und sorgten dort für eine kämpferische Stimmung.


Tübingen

Wir spiegeln den Bericht von 1.mai_tue auf Instagram

+++ 2.000 Kolleg*innen auf DGB Demo + 600 Personen im Antikapitalistischen Bereich + Aktionen gegen Krieg und Aufrüstung + Foto-Aktion zum Achtstundentag + Politisches 1. Mai-Fest im Linken Zentrum Trude Lutz +++

Zum vierten Jahr in Folge beteiligten wir uns im Rahmen eines eigenen antikapitalistischen Bereiches an der 1. Mai-Demo des DGB. Bei bestem Wetter gingen in unserem Bereich etwa 600 Personen mit uns kämpferisch auf die Straße. Gemeinsam kämpfen wir für Solidarität und Revolution und sagen: Sozialismus statt Barbarei. Dieser Spruch war neben Tübingen in vielen anderen Städten präsent.

Dass wir entschlossen gegen Krieg und Aufrüstung stehen, das machen wir gemeinsam mit der @igmetalljugendrt klar. Auf dem Holzmarkt zerstörten wir symbolisch einen Panzer. Denn während die Kommunen dazu gezwungen werden, unsere lebensnotwendige Infrastruktur wie ÖPNV, Müllabfuhr und Beratungsstellen kaputt zu kürzen, pumpt die Bundesregierung hunderte Milliarden Euro in die Kriegsvorbereitung.

Am Ende der Demo stellten wir uns mit unseren Kolleg*innen zusammen, um ein Foto zu machen. Damals wie heute gilt: Acht Stunden sind mehr als genug! Arbeitszeit verkürzen statt Geld für Kapitalisten.

Beim Mai-Fest des @linkeszentrum_tuebingen haben wir den Tag mit ca. 200 Genoss*innen und Kolleg*innen bei buntem Programm und leckerem Essen ausklingen lassen. Abschließend gab es noch einen Input über die aktuelle Situation der revolutionären Bewegung in Indien. Mit einem Solidaritäts-Foto schicken wir Ihnen viel Kraft und kämpferische Grüße.

Abschließend wollen wir sagen: Es ist auffällig, dass sich die Teilnehmer*innenzahlen sowohl in Tübingen als auch bundesweit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt haben. Sowohl bei den DGB-Demos als auch bei den revolutionären Mai-Demonstrationen. In der aktuellen Zeit ist das ein kleiner Lichtblick für uns als Bewegung. Lasst uns dabei nicht stehen bleiben. Auch die restlichen 364 Tage im Jahr gilt es, gemeinsam auf der Straße und im Betrieb für Gerechtigkeit, Frieden und eine solidarische Perspektive zu kämpfen. Wir haben eine Welt zu gewinnen, packen wir’s an!


Villingen-Schwenningen

In Villingen Schwenningen beteiligten sich Genoss:innen am Fest vom DGB, der sich dagegen entschied eine Demonstration zu machen. Um eine kämpferische, kommunistische Präsenz zu haben und den falschen Kurs des DGB nicht unwiedersprochen zu lassen, beteiligten sich die Genoss:innen um von dort aus gemeinsam zur revolutionären Demonstration aufzubrechen und kämpferische Gewerkschafter:innen zu mobilisieren.

Die Revolutionäre Demo wurde von der Initiative für einen 1. Mai organisiert. Es beteiligten sich Genoss:innen aus verschiedenen offenen Treffen und der Linken Aktion VS, ebenso wie Genoss:innen aus der türkischen Linken. Dies machte von Anfang an den internationalistischen Charakter der Demo deutlich.

Mit rund 80 Personen wurde lautstark und kämpferisch demonstriert. Auf der Demo wurde die Solidarität mit Palästina & Kurdistan sichtbar gemacht, sowie auf die Notwendigkeit einer bundesweiten, revolutionären Organisierung eingegangen.

Ein paar Nazis aus dem Spektrum der neu aufkommenden rechten Jugendgruppen hatten angekündigt zur Demo zu kommen um diese zu stören, dort musste die Polizei die Nazis vor engagierten Antifaschist:innen schützen.

Mit rund 60 Besucher:innen wurde der Tag beim internationalistischen 1. Mai Fest abgeschlossen. Dort wurde unter anderem mit einer Lesung zum 8. Mai antifaschistische Kultur gelebt und darüber hinaus ein Raum zum Diskutieren und vernetzen geschaffen.


Waiblingen

Wir spiegeln Auszüge aus dem Bericht des Roten Gewerkschaftstreffens. Hier findet ihr in vollständig.

[…] Während der 1. Mai in zahlreichen Kleinstädten, wenn es ihn überhaupt noch gibt, auf eher ein gelangweiltes Rumsitzen geschrumpft ist (schwäbisch: „Hocketsen“), wächst in Waiblingen seit Jahren scheinbar unaufhaltsam eine wahrnehmbare kämpferische Alternative. Voll mit politisch offensiven, aber zugleich Verständlichen und „anschlussfähigen“ Inhalten sowie Demo-Aktionen zum Mitmachen.

Die Demo nahm laut und lebendig ihren Verlauf, war aber zu keinem Zeitpunkt unpolitisch. Von Konfetti-Kanonen, über das gemeinsame „Wegtreten“ der Kriegstreibenden und einer kollektiven Bewertung von Angriffen auf die Arbeiter:innenklasse anhand von Smileys, bis hin zu einem riesigen „Sozialismus“ (plus Hammer und Sichel)-Bannerdrop am Rande war vieles geboten. (Bilder zu allen Aktionen findet ihr untenstehend.) Selbstbewusst liefen die Demoteilnehmer:innen hinter dem Transparent des DGB. Ergänzt wurde die vom DGB ausgerufene Parole „Mach dich stark – mit uns“ durch eigens angefertigte Standarten, auf denen Losungen wie „Für eine proletarische Demokratie statt der die Diktatur der Bosse!“ oder „Für Streik gegen Entlassungen statt „Sozial“plan!“ zu lesen waren und somit der Demonstration einen tatsächlich politischen Ausdruck verleihen konnten.

Nahezu die gesamte Demonstration trug Schilder mit klassenkämpferischen Forderungen aus den vergangenen Tarifrunden in der Metall- und Elektroindustrie und dem öffentlichen Dienst. Mit dabei waren zum Beispiel „Tarif statt Taurus!“ oder „Sozialismus statt Källenius!“. Laut, kämpferisch und entschlossen wurde getrommelt, gesungen und Parolen wie „Brecht die Macht der Banken und Konzerne“ gerufen.

[…] Im Vorfeld der Demonstration erließ das Ordnungsamt geradezu absurde Auflagen, die unter anderem die Länge unserer Transparente, die Anzahl der genutzten Trommeln oder den Einsatz von Wunderkerzen betrafen. Ein Teil der Auflagen wurde auf öffentlichen Druck hin zurückgenommen und die Demonstration verlief trotz dieses Einschüchterungsversuchs selbstbewusst und selbstbestimmt. Explizit nicht zurückgenommen wurde das Verbot von Rauchtöpfen. Vermutlich war nicht nur der öffentliche Druck ausschlaggebend für die Rücknahme der Auflage. Staat und Polizei darf nicht entgangen sein, dass wir auch in den letzten Jahren selbst bestimmt haben, wie wir unsere Rote Gewerkschaftseinheit auf die Straße tragen.

[…] Kurz vor dem Waiblinger Marktplatz war roter Rauch zu sehen und wir haben uns sehr darüber gefreut. Denn wir wissen, Auflagen hin oder her, letztendlich wird die Auseinandersetzung auf der Straße geführt und heute haben die Kolleg:innen gezeigt, dass sie auch dazu bereit sind.