Perspektiven wagen – auf die Straße zum revolutionären 1. Mai

Krise ohne Ende…

Wir müssen nicht erst die Zeitung aufschlagen um zu merken in welcher Misere wir stecken. Wir merken es beim Einkaufen, beim Blick auf die Nebenkostenabrechnung oder wenn uns Politiker:innen erzählen, dass wir jetzt alle zusammenhalten und den Gürtel eben ein bisschen enger schnallen müssen. Dabei sitzen wir ganz bestimmt nicht alle im selben Boot. Den Gürtel enger schnallen müssen nämlich nicht die Großkonzerne, Bosse und Bonzen, deren Bankkonten aus allen Nähten platzen. Sondern wir, die Lohnabhängigen, die wir täglich in den Krankenhäusern, Kitas, dem Nahverkehr, der Müllabfuhr oder in der Produktion das gesellschaftliche Leben am Laufen halten. Die Reichsten 10% besitzen rund 82% des Gesamtvermögens und sind für die Hälfte des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen verantwortlich. Der Kapitalismus teilt die Gesellschaft in zwei Klassen. Die Klasse der Kapitalist:innen, die die Maschinen, Fabriken und den Reichtum besitzen, und uns, die Lohnabhängigen, die wir unsere Arbeitskraft verkaufen müssen, um über die Runden zu kommen.

Während der letzten Krisenjahre ist die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgegangen und die Konzerne konnten weiter fette Gewinne einfahren, während wir mit ein paar Häppchen abgespeist und die Lasten der Krise auf uns abgewälzt werden.

Der Leitspruch der Ampelregierung lautet „Zukunft wagen“ und es wird seit geraumer Zeit von einer „Zeitenwende“ gefaselt. Ihr „Fortschritt“ bedeutet: Sich militärisch wieder gut aufzustellen und in internationalen Kriegen die Interessen deutscher Kapitalist:innen durchzusetzen. Ihre „Zeitenwende“ heißt: Noch mehr Profite für die Bonzen. Wir sollen dabei ihre Kriege ausfechten und für ihren Reichtum weiter ackern. Verkauft wird uns das mit schönen Wörtern, wie „feministische Außenpolitik“ oder „Menschenrechte“ und einem grünen Anstrich. Das ist nicht unsere Zukunft und wir wissen: Egal welche Regierung gerade am Zug ist, ändern wird sich nichts, denn das Problem liegt im System. Der Kapitalismus hat uns schon immer in die Krise geführt und er hat uns nichts zu bieten, nicht heute und auch nicht in Zukunft.

Zeit für eine wirkliche Veränderung.

Auch, wenn die Herrschenden gerne so tun, als gäbe es keine Alternative – es gibt eine Perspektive jenseits des Kapitalismus und jetzt ist die Zeit, die Geschichte selbst in die Hand zu nehmen. Wir brauchen keine Baerbocks, Lindners, Scholz’ und auch sonst niemanden, der uns sagt wie wir leben und arbeiten sollen, das wissen wir selbst am Besten. Unsere Perspektive ist ein System, indem die Arbeiter:innen und Lohnabhängigen selbstbestimmt und kollektiv in Räten planen was produziert wird, in dem Ressourcen sinnvoll genutzt und dabei die Natur erhalten werden kann, in dem Arbeit und Leben nach den gesellschaftlichen Bedürfnissen organisiert wird, in der wir in solidarischer Gemeinschaft leben und alle Menschen ein gutes und sicheres Leben führen können.

Im Moment scheint diese Perspektive weit weg, doch die Macht für eine Veränderung haben wir selbst in der Hand. Die Kapitalist:innenklasse mag im Moment noch die Produktionsmittel besitzen, aber ohne unsere Arbeitskraft sind diese wertlos. Die massenhaften Streiks in Frankreich lassen uns schon erahnen, was passiert, wenn wir ihr Spiel nicht mehr mitspielen und allen Angriffen zum Trotz als Klasse zusammenstehen.

Um den Kapitalismus endlich in die Geschichtsbücher verbannen zu können, braucht es die gemeinsame Stärke unserer Klasse. Wir haben das gemeinsame Interesse nach einer Veränderung. Diese wird nicht von selbst passieren. Wir müssen jetzt damit beginnen uns zusammenzuschließen, Gegenmacht aufzubauen und eine revolutionäre Perspektive zu erkämpfen.

Wir haben die Hebel in der Hand

Gegenmacht umschließt dabei nicht nur die konkrete Stärke auf der Straße, sondern findet sich in all unseren Lebensbereichen wieder: Wenn wir im Betrieb mit den Kolleg:innen zusammen stehen und Forderungen durchsetzten, wenn wir unseren Nachbar:innen helfen und ein kollektives Zusammenleben organisieren, wenn wir gemeinsam Rechte und Faschist:innen in die Schranken weisen und uns gegen Rassismus stellen, wenn wir den täglichen Kampf von Frauen gegen Sexismus und Patriarchat aufgreifen und unterstützen, wenn wir solidarisch hinter den Kämpfen unserer Klasse weltweit stehen, wenn wir unsere Perspektive weiter erzählen und wenn wir am 1. Mai auf die Straße gehen.

Komm mit uns die Perspektive wagen! Für einen revolutionären Bruch mit den bestehenden Verhältnissen. Für eine lebenswerte Zukunft. Für den Sozialismus!


1. Mai

Der 1. Mai steht wie kein anderer Tag für den Kampf und die Stärke der Arbeiter:innen und für die Perspektive einer Welt, die nach den Interessen der Mehrheit ausgerichtet ist – für soziale Revolution und für eine solidarische Gesellschaftsordnung. Schon seit über 150 Jahren gehen an diesem Tag weltweit Menschen für ihre Interessen auf die Straße. Zurückzuführen ist der 1. Mai auf den Streik und die Proteste 1886 von Arbeiter:innen in den USA, die für den 8-Stunden-Tag kämpften. Beim Haymarket Aufstand in Chicago starben viele von ihnen durch Angriffe der Polizei.

Setzen wir uns in die Tradition dieser Kämpfe und stehen auch heute Seite an Seite am 1. Mai auf der Straße. Für unsere Interessen, für unsere Perspektive!