Die diesjährige revolutionäre 1. Mai Demonstration in Karlsruhe rief auf Perspektiven zu wagen. Dieser Meinung, das es mehr bedarf als ein paar kleine Reformen waren auch einige Kolleg:innen des DGB Festes die sich unserer Demonstration anschlossen, so das sich dann ca. 300 Menschen zum Auftakt auf dem Schlossplatz versammelten und in einer lautstarken Demo durch die Karlsruhe Innenstadt zogen.
Durch die inhaltlich guten Reden, von denen einige während der Demo gehalten wurden, wurde sehr deutlich klar, das und warum der Kapitalismus nicht reformierbar ist und die einzige Lösung die revolutionäre Überwindung dieses Systems sein kann. In dieser Revolution übernehmen wir als Klasse der Arbeiter:innen die Macht und schaffen die Grundsteine einer sozialistischen Gesellschaft, in der die Bedürfnisse der Menschen und nicht mehr der Profit im Mittelpunkt steht.
Um das umzusetzen können wir auf die revolutionären Ideen und Erfahrungen unserer Klasse und ihrer Vordenker:innen zurückzugreifen, die diese in der Vergangenheit erdacht und erkämpft haben. Passend dazu wurde die gesamte Demo zwischenzeitlich zu einem Meer aus Ideen für eine Welt jenseits Kapitalismus aus denen Zitate revolutionärer Denker:innen ragten. Untermalt wurde diese Choreografie durch einige Lichtbälle die in den Himmel schossen.
Ein Zusammenhang wurde auch immer wieder zu der revolutionären Linken in Deutschland geschaffen, als dessen Teil wir uns verstehen um gemeinsam Gegenmacht auf allen Ebenen zu entwickeln. Diese Bewegung ist aktuell immer wieder mit Repressionsschlägen konfrontiert. Um unsere Genoss:innen in den Knästen nicht zu vergessen, gab es am Lautsprecherwagen ein Grußtransparent für Lina, Finuds, Dy & Jo, sowie alle politischen Gefangen. Auch ein Grußwort von den Genoss:innen des Roten Aufbau Hamburg zu dem aktuell gegen die Struktur laufenden §129 Verfahren ist auf viel Zustimmung gestoßen.
Im Gegensatz zu anderen Städten hielten sich die Cops in Karlsruhe dieses Jahr während der gesamten 1. Mai Demo auffällig zurück und waren auch nur mit wenig Einsatzkräften vor Ort. Sie beschränkten ihre Tätigkeit auf das Abfilmen und Dokumentieren, wenn es nach ihrem Ermessen zu Straftaten kam, um so zumindest im Nachgang noch Einzelne dafür mit Repression überziehen zu können. Es bleibt abzuwarten, ob daraus etwas folgt.
In unmittelbarer Nähe zu Karstadt solidarisierte sich die Demonstration mit den Arbeitskämpfen der Beschäftigten, deren Arbeitsplätze gerade durch den Milliardär und Klassenfeind Rene Benko bedroht werden.
Auf dem Werderplatz ging die revolutionäre Demo in ein linkes 1. Mai Straßenfest über, dem sich auch noch Anwohner:innen aus dem Stadtteil anschlossen. Der zwischenzeitlich einsetzende Regen konnte die gute Stimmung, dabei auch nicht mehr trüben und so fand der Tag im Miteinander einen runden Abschluss.